Share your Memories
Wir tun es jeden Tag. Zumindest online. Wir teilen unsere Erinnerungen. Zeigen mehr oder weniger bewusst intime Einblicke in unser Privatleben. Das „Sharen“ von Bildern ist alltäglich geworden. Jeder weiss, dass diese Bilder nicht unbedingt der Realität entsprechen, sondern ihren Ursprung eher im Wunschdenken haben. Anders verhält es sich mit den Bildern, die wir täglich in Papierform mit uns tragen. Erinnerungsbilder im Geldbeutel oder doch auf dem Smartphone?
Das Projekt „Share your Memories“ hat gezeigt, dass sich diese Verhaltensweise in einem Veränderungsprozess befindet. Generations- und nationalitätsunabhängig treten
Erinnerungsbilder in Papierform den Rückzug an und werden mehr und mehr auf Smartphones mit sich geführt. Ein weiterer Aspekt des Feldversuchs „Share your Memories“ ist der Schutz des eigenen
Bildes. Die aktuelle Rechtslage hat diesen stark forciert, doch wie sieht es mit dem Schutz des Bildes von Anderen aus? Rund 100 Personen wurden angesprochen und gebeten, ihre Erinnerungsbilder
mit mir zu teilen. Im Durchschnitt haben 10% der Befragten zugestimmt.
Der Fokus meiner fotografischen Arbeit liegt auf den gezeigten Erinnerungsbildern. Die Komposition ist so gewählt, dass sowohl die Bilder als auch die mit dem Zeigen einhergehende Gestik der
Hände in Szene gesetzt werden, um ausreichend Spielraum für persönliche Gefühle und Interpretationen zu bieten.